Wie erstellt Spotty seine Erzeugungs- und Verbrauchsprognosen?
Die Einspeisung und Abnahme im Stromnetz müssen physikalisch gesehen immer gleich sein. Strom kann nur sehr begrenzt gespeichert werden und daher ist es für die sichere Stromversorgung essenziell, dass man die Einspeisung und Abnahme ins Netz möglichst genau einplant und einhält. Aus diesem Grund muss grundsätzlich jeder Stromproduzent und alle VerbraucherInnen die Strommenge prognostizieren, die am Folgetag ins Netz eingespeist (also verkauft) bzw. aus dem Netz entnommen (also verbraucht) werden. Natürlich erstellen kleine VerbraucherInnen oder EinspeiserInnen selbst keine Prognosen – diese Aufgabe wird von den Lieferanten übernommen. Wie jeder andere Stromlieferant erstellen auch wir diese Prognosen für all unsere EinspeiserInnen oder AbnehmerInnen immer einen Tag im Voraus, viertelstundengenau.
Schwere Prognostizierbarkeit bei Erneuerbaren Energien
Den Verbrauch eines Haushalts viertelstundengenau zu prognostizieren, ist für den Lieferanten unmöglich. Dafür müsste man - plakativ gesprochen - einen Tag im Voraus wissen, wann man den Wasserkocher am nächsten Tag einschalten wird. Der Verbrauch vieler Haushalte und LandwirtInnen (oder ähnlicher KundInnengruppen) lässt sich relativ gut prognostizieren. Anders ist es aber mit der Einspeisung aus erneuerbaren Energiequellen, in unserem Falle vor allem aus den vielen PV-Anlagen unserer KundInnen. Die Erzeugung der PV-Anlagen einen Tag im Voraus zu prognostizieren, ist sehr schwierig, weil Solarstrom extrem von der Intensität des Sonnenscheins abhängig ist. Und bereits eine Wolke über einer PV-Anlage reduziert die Stromerzeugung um ca. 75%. Wechselhaftes Wetter verkompliziert in diesem Sinne unsere Prognosen enorm.
Spezialisierte Software im Einsatz
Daher verwendet Spotty seit Februar dieses Jahres eine spezialisierte Software für die Erstellung unserer Prognosen. Diese Software entnimmt dafür die die vielfältigsten Wetterdaten (Temperatur, Sonnenradiation, Windrichtung- und stärke, Feuchtigkeit, Bewölkung, etc.) aus 10 unterschiedlichen Wetterprognosen, kombiniert diese mit Tag, Uhrzeit, Marktpreisprognosen, historischen Messdaten, Kapazitäten diverser Anlagen und erstellt mit Hilfe von modernsten Artificial Intelligence Tools eine einheitliche Prognose für die Gesamtheit der Spotty KundInnen. Eine Software ist natürlich nur so gut wie die Qualität der Daten, die zur Verfügung stehen. Umso wichtiger ist es für uns, genau die Größe der Anlagen unseren KundInnen zu kennen und rechtzeitig die Messdaten von den Netzbetreibern zu erhalten.
Ausgleichsenergiebeiträge werden weiterverrechnet
Auch wenn wir uns bemühen, diese Prognosen möglichst exakt zu erstellen, kommt es natürlich zu Abweichungen zwischen Prognose und dem tatsächlichen Verbrauch/Einspeisung. Die von der Prognose abweichende Energie wird Ausgleichsenergie genannt. Ausgleichsenergie hat einen eigenen Preis und wird nachträglich von der APG, vom österreichischen Hochspannungsnetzbetreiber, bestimmt. Die Kosten oder auch Zuschüsse, die durch Ausgleichsenergie entstehen, verrechnen wir an unsere ErzeugerInnen weiter. Der Ausgleichsenergiebeitrag in Cent/kWh entsteht durch den Unterschied zwischen tatsächlicher Erzeugung/Verbrauch und der Prognose aller Spotty-KundInnen. Er kann sowohl zugunsten oder zuungunsten der EinspeiserInnen wirken. Zum Beispiel im November letzten Jahres hat die Ausgleichsenergie zugunsten unserer KundInnen gewirkt, im Dezember wiederum zu deren Ungunsten. Wir gehen aber davon aus, dass die Ausgleichsenergiebeiträge Monat für Monat immer wieder unterschiedlich ausfallen und sich die Kosten bzw. Zuschüsse letztendlich die Waage halten werden, was wir natürlich für unsere KundInnen sehr begrüßen würden.
Wenn Sie noch Fragen zu diesem Thema haben, bitte ich Sie, uns einfach zu kontaktieren unter: kundenservice@spottyenergie.at